Elektrochemischer Chloridentzug

Nutzen:

Mit diesem zerstörungsfreien Instandsetzungsverfahren nach DIN EN 14038-2 kann der Korrosionsschutz des Betons für die Bewehrung z.B. tausalzbelasteter, strukturell wenig geschädigter Bauteile in wenigen Wochen wiederhergestellt werden. Das Verfahren ist besonders vorteilhaft bei kleineren, u.U. verteilten Schadbereichen – z. B auf Hohlkastenböden oder an Stützen und Wandfußbereichen von Tiefgaragen oder an für andere Verfahren schwer zugänglichen Flächen. Der bei konventioneller Instandsetzung nötige Betonaustausch ist nicht erforderlich, und bei zeitnaher Beseitigung der Korrosionsursachen sind auch keine Folgemaßnahmen oder Wartungsaufwendungen nötig. In der Regel kommt es während der Anwendung zu keinen Nutzungseinschränkungen am Bauwerk.

Funktionsweise:

Zwischen Bewehrung und temporär auf der Betonoberfläche montierten Elektroden wird mit einer Gleichspannung von 40 V ein elektrisches Feld aufgebaut, in dem im Betonporenraum gelöste Ionen bewegt werden – u.a. Chlorid zur Betonoberfläche und Natrium zur Bewehrung. Gleichzeitig laufen an der Bewehrung die katodischen Teilreaktionen; Sauerstoffreduktion führt dabei zur Bildung von Hydroxylionen und zu Alkalisierung des Betons. Die Anwendungsdauer des Chloridentzugs ist u.a. abhängig vom Chloridgehalt (Eindringtiefe, Konzentration) und der Lage der oberen Bewehrung (Betondeckung, Stababstand), und bei geringer Betondeckung und Chlorideindringung bis weit hinter die obere Bewehrungslage sind Mehrfachanwendungen des Chloridentzugs erforderlich.

Besonderheiten des CITec-Verfahrens:

Die Erkenntnisse aus der Korrosionsdiagnose ermöglichen eine paßgenaue Anwendung des Chloridentzugs auf „Hotspots“ mit Teilflächen ab 1 m². Die vorgefertigten, wiederverwendbaren und patentierten Kombinationselektroden mit einer Einzelgröße von 60 x 60 cm sind mit einem Ionenaustauscher bestückt. Die dort angelagerten Hydroxylionen verhindern eine Ansäuerung der Betonoberfläche, und im Verlauf des Chloridentzugs werden im Austausch Chloridionen angelagert. Das verhindert die Entwicklung von Chlorgas. Der gleichfalls patentierte Betrieb mit Pulsweitenmodulation (An- und Ausschaltphasen) gewährleistet einen verbesserten Effekt der Chloridabsenkung im Beton. Nach dem Einsatz werden die Elektroden regeneriert; dabei kann die Menge des dem beton entzogenen Chlorids bestimmt werden.

Erfolgsnachweis:

Erfolgskriterien für den Chloridentzug sind ein niedriger Chloridgehalt (0,4 % in Bewehrungsnähe) und/ oder eine hohe eingetragene elektrische Ladungsmenge (> 400 Ah/m² bei wenig vorkorrodierter Bewehrung bzw. > 1.000 Ah/m² bei vorkorrodierter Bewehrung) und/ oder ein weitgehender Ausgleich zwischen vormals sehr negativen freien Korrosionspotentialen in den behandelten Flächen und den vormals positiveren Potentialen in unmittelbar benachbarten Bereichen. Erweiterte Korrosionsmessungen (AC-Impedanz, galvanostatischer Puls, Tafel-Polarisation) können bereits kurz nach Ende eines Anwendungsabschnitts sehr verläßliche Informationen über den erreichten Korrosionsschutz geben.